Wie wir unser Reiseziel für die Elternzeitreise gefunden haben
Als ich Anfang 2020 das dritte mal schwanger wurde, war uns schnell klar, dass wir diesmal wieder eine Elternzeitreise machen möchten. 2016 waren wir mit unserem ersten Sohn nach Sydney und Neuseeland geflogen, als er 8 Monate alt war. Als 2018 unsere Tochter auf die Welt kam, stand mein Mann zwischen zwei Jobs und es schien, als gäbe es den perfekten Zeitraum für eine Reise nicht. Im Nachhinein haben wir das sehr bedauert, denn im Unternehmen hat es ihm keiner gedankt, dass er auf die 2 Monate Elternzeit verzichtet hat.
Zu Beginn meiner Schwangerschaft träumten wir von fernen Zielen, Abenteuern und Entdeckungstouren. Dann kam eine weltweite Pandemie und der erste Lockdown in Deutschland. Die Welt veränderte sich schlagartig um uns herum. Plötzlich war es nicht mal mehr möglich, die eigene Familie 300 km weit weg zu besuchen und die freudige Nachricht über den nächsten Nachwuchs in der Familie persönlich zu überbringen.
Die Kinder durften nicht mehr in den Kindergarten, der Mann nicht mehr ins Büro. So waren wir Tag für Tag alle 4 zu Hause. Ich war geplagt von Übelkeit und musste meine Familie trotzdem mit 3 Mahlzeiten am Tag versorgen. Es war eine große Herausforderung.
Unsere Nachbarn hatten uns von ihrer Reise nach Thailand mit 3 Kindern erzählt. Für mich war sofort klar: das möchte ich auch machen. Doch für meinen Mann war es mit 3 blonden kleinen Kindern kein erstrebenswertes Reiseziel. Er war bereits vor Jahren in Indien gewesen, daher etwas negativ geprägt (auch wenn ihm der Auslandsaufenthalt gut gefallen hat, doch kennt er auch die Schattenseiten). Doch je länger diese Pandemie anhielt, desto reizvoller erschien es uns, ein Bungalow am Strand zu bewohnen, die Kinder im Sand spielen zu lassen und einen Mangolassi zu genießen. Ich besorgte Reiseführer und fing an mich zu informieren, als die erste Welle der Pandemie nach ließ.
Doch leider war das Virus, was die ganze Welt im Ausnahmezustand versetze, längst nicht überstanden. Viele Reiseziele weltweit waren schlicht weg nicht mehr zu bereisen. Im Sommer 2021, als wir unsere Buchungen endlich tätigen wollten, gab es für Thailand eine 14 tägige Einreisequarantäne in einem vorgegeben Hotel. Niemals machbar mit 3 kleinen Kindern. Also verabschiedeten wir uns für diesem Traum. Doch wohin dann? Was ist möglich, was ist erlaubt? Gefühlt änderten sich die Antworten auf diese Fragen täglich.
Fest stand der Zeitraum unserer Reise: 13.+ 14. Lebensmonat des Jüngsten, was für uns November und Dezember bedeutete. Für Reiseziele in fahrbarer Nähe war also Winter angesagt. Doch hatten wir doch eigentlich von Strand und Meer geträumt. Von einer Verkürzung des deutschen Herbsts, auslassen der grauen kalten Tage.
Ich googelte unermüdlich nach Reisezielen, las auf der Seite des auswärtigen Amts und studierte die Fallzahlen weltweit. Als ich mir die Impfquoten in der Welt ansah, standen die Seychellen ganz oben. Zu schön um wahr zu sein, dachte ich bloß und schon den Gedanken schnell bei Seite. Doch so ganz ließ es mich nicht los.
Abend für Abend sprachen mein Mann und ich über unsere Wunschdestination. Was waren unsere Kriterien:
- warmes Klima
- Keine giftigen Spinnen oder Schlangen
- Englisch als Amtssprache
- Gute medizinische Versorgung
- Am liebsten ein Nonstop Flug ab Deutschland
Immer wieder landete ich so bei den Seychellen. Also las ich ein paar Blogs im Internet und bekam richtig Reiselust auf dieses Traumziel. Ich fand online ein Reisebüro, dass sich auf die Seychellen spezialisiert hatte. Normalerweise suche ich gern selbst Flüge und Unterkünfte zusammen, doch da bis zur geplanten Abreise nur noch wenige Wochen waren und wir es mit 3 Kindern möglichst easy haben wollten, ließ ich uns ein erstes Angebot machen.
Das kam noch am selben Abend und mein Traum platzte erneut…
16.766,00€
So hoch war das erste Angebot für 6 Wochen Reise – OHNE Flug!
Puh, da musste ich erstmal schlucken, zwar war mir klar, dass die Seychellen kein Low-Budget Reiseziel sind, doch mit diesem Preis hatte ich nicht gerechnet.
Ich schaute mir die Unterkünfte, die für uns rausgesucht worden waren. Wow – ein absoluter Traum, doch leider viel zu teuer.
Aber den Traum an den Nagel hängen? Nein!
so schnell gebe ich nicht auf. Ich fing daher doch an, selbst zu recherchieren und suchte nach günstigen Alternativen. Anstelle des Inlandsflug könnten wir die Fähre nehmen, aufs Auto ein paar Tage mehr verzichten und mit Essen können wir uns selbst versorgen.
Was ich im Angebot beließ war das wunderschöne Bliss Hotel inkl Halbpension für die ersten 4 Nächte. Es war zwar das Teuerste, doch mir war wichtig, dass die Kinder und wir es leicht haben, im fremden Land, in der fremden Kultur anzukommen. Möglichst ohne großen Kulturschock und mit wenig Stress, erstmal eingewöhnen.
Ansonsten strich ich Hotels, ersetzte sie mit Self catering Guest Houses oder Airbnb Unterkünften und schaffte es einige Tausend € vom ersten Angebot weg zurationalisieren.
Der Flupreis mit Condor war mit unter 3000€ für uns 5 hin-/zurück nonstop ziemlich fair, fanden wir.
Wir ließen uns noch etwas Bedenkzeit, doch eigentlich wussten wir in unseren Herzen schon: Seychellen- das ist es, was wir wollen!