Dein Weg zu einer stressfreien und gelassenen Schwangerschaft
Gerade am Anfang einer Schwangerschaft können negative Gedanken überwiegen. Was ist, wenn ich das Kind verliere? Was wird meine Chefin dazu sagen, dass ich jetzt ausfalle? Werde ich viel zunehmen? Und werde ich die zusätzlichen Kilos auch wieder los? Wie schlimm wird die Geburt werden? Werde ich eine gute Mutter sein?
Das Stresslevel ist dann unglaublich hoch. Im Inneren steht die Welt Kopf, obwohl im Außen alles gut ist.
Um dem eigenen Stress auf die Spur zu kommen, lohnt oft ein Blick nach innen. Denn unsere stressauslösenden Gedanken müssen wir erstmal bewusst wahrnehmen, um zu verstehen, wieso wir gerade gestresst sind. Das klingt einfach, ist in akut stressigen Situationen allerdings gar nicht so leicht. Denn gerade wenn es stressig wird, möchte unser Gehirn so viel Energie wie möglich sparen, um unsere ganze Kraft in den Kampf oder die Flucht zu setzen. Dadurch greift unser Gehirn auf altbekannte Denkmuster zurück und tendiert dazu, so zu denken, wie es das hundert andere Male zuvor auch schon getan hat. Ob das in jeder Situation angemessen ist, ist dem Energiesparmodus unseres Gehirns dabei leider völlig egal.
Wie wir also über die Schwangerschaft und die Geburt denken, beeinflusst stark unsere Gefühle und dadurch auch unser Handeln. Dazu kommt, dass jedes Wort eine komplette Assoziationskette von Geräuschen, Gerüchen und Bildern auslöst, damit wir den Sinn des Wortes verstehen. Deswegen ist es so wichtig, dich nicht nur körperlich auf die Geburt vorzubereiten, sondern auch mental. Denn es macht einen großen Unterschied, welche Worte und Gedanken du nutzt, wenn du beispielsweise über die Geburt sprichst oder nachdenkst.
Worte wie Wehe (von wehtun), Kreißsaal (Kreißen von Kreischen/Schreien) oder Austreibungsphase lösen ebenfalls Assoziationen aus – leider nicht nur Schöne! Es ist also eigentlich kein Wunder, dass so viele von uns Angst vor der Geburt haben.
Bei Schmerzen sind wir darauf gepolt von ihnen wegzugehen, sie zu vermeiden. Der erste Impuls bei einer heißen Herdplatte ist es, die Hand wegzuziehen. Wenn du unter der Geburt eigentlich vor jeder Wehe fliehen möchtest, kann es unnötig anstrengend und lang werden. Du bist nicht entspannt und locker und dein Kopf arbeitet gegen deinen Körper. Dein Körper möchte die Muskeln deines Muttermundes öffnen, während dein Kopf laut „nein“ brüllt.
Empfindest du jede Wehe als starke Dehnung, kannst damit viel besser umgehen und den Prozess in deinem Körper annehmen. Unbewusst verbindest du mit dem Wort vermutlich nichts Schlimmes, weil du es u.a. vom Sport kennst und man proaktiv in die Dehnung geht. Dehnung, um die Muskeln zu lockern und Schmerzen vorzubeugen. So kannst du es mit etwas Übung schaffen, die starke Körperempfindung für dich als positiv zu werten und den Grund für dieses Gefühl in den Vordergrund zu stellen. Dein Körper bringt dadurch schließlich dein Kind zur Welt.
Steht die Vorfreude auf die unglaubliche Erfahrung, die eine Geburt darstellt, im Vordergrund, gehen wir gelassener in die Situation. Vorfreude sorgt dabei für Hormone, die den Körper unterstützen, unter der Geburt locker zu lassen, sodass die Geburt weniger schmerzhaft ist.
Man muss mit allem rechnen – auch mit dem Guten!
Letztendlich ist es wie bei allem: es ist eine Frage deines Mindsets, deiner eigenen Einstellung und wie sehr du dir dessen bewusst bist. Wenn du die Kraft deiner Gedanken in Bezug auf dein persönliches Stresslevel erkannt hast, hast du die Möglichkeit, deinen Stress zu minimieren.
Der Schlüssel dazu ist Selbstreflexion. Erst wenn dir bewusst ist, wann und vor allem wieso du gestresst bist, kannst du daran arbeiten diese Situationen in Zukunft nicht mehr als so stressig zu empfinden. Aktiv aus dem Autopiloten aussteigen und für einen mentalen sowie körperlichen Ausgleich zu sorgen, ist nicht immer einfach, aber es lohnt sich!
Schreib dir diese Gedanken auf und frage dich: ist dieser Gedanke ein Fakt oder lediglich eine Hypothese? Ist er ein Fakt: super, dann komm ins Handeln.
Ist er eine Hypothese: auch gut. Lass den Gedanken wieder ziehen. Lehne ihn bewusst ab und lenk dich ab und fokussier dich auf Dinge, die dir gut tun.
Du wirst merken, dass es gar nicht so einfach ist, seine eigenen Denkmuster wahrzunehmen. Aber mit ein bisschen Übung kriegst du es auf jeden Fall hin!
Auf ein schönes Bauchgefühl und eine wundervolle Kugelzeit!
Deine Jill
Gastbeitrag von
Jill Baier
Eine entspannte Schwangerschaft, eine angstfreie Geburt und entspanntes Elternglück sind nämlich keine Frage der Umstände. Das eigene Mindset spielt eine große Rolle und ich unterstütze mit psychologischen Tools und Methoden, um voller Selbstvertrauen, Stärke und Mut in den neuen Lebensabschnitt einzutauchen.