Ambulante Geburt

 

Es war Mittwoch

der 19. Februar, neun Tage vor ET, als ich zum ersten Mal andere Wehen bemerkte, als die Übungs- und Senkwehen, die ich bereits kannte. Sie kamen genau so schnell, wie sie aber auch wieder gingen. Kurz vor dem Schlafen gehen nochmal etwas stärker und ich hatte schon Hoffnung, dass ich bald mein kleines Wunder in den Armen halten darf. Dann war der nächste Morgen da und alle Wehen weg. Ein paar Stunden später begann dasselbe Spiel von vorne. Gegen Abend wurden die Wehen wieder stärker, diesmal wurde ich auch nachts mehrmals wach, aber in der Früh war alles wieder vorbei. Und auch diesmal war es den ganzen Tag und die folgende Nacht gleich. Schon etwas ungeduldig rief ich meine Hebamme an, die mir sagte, dass es wohl nicht mehr lange dauern wird, bis es losgeht, weil ich mich offensichtlich in der Latenzphase befinde, welche mich und meinen Körper auf die Geburt vorbereitet.

Okay, es würde also ernst werden

Am Nachmittag sind wir noch eine große Runde spazieren gegangen, jedoch mit mehreren Pausen und abends gab’s noch selbstgemachte Pizza und Schokoladenkekse. Ab ca. 18 Uhr habe ich begonnen, die Wehen mit einer App mitzustoppen. Ca. 7 Minuten lagen zwischen jeder Wehe und sie dauerten immer etwa eine Minute lang. Wir sahen eine Serie und bei der ein oder anderen Wehe musste ich mich schon bei meinem Freund festhalten und etwas tiefer aus- und einatmen als sonst. Als gegen 22 Uhr aber immer noch alles ziemlich gleich war, beschlossen wir schlafen zu gehen. Während mein Freund duschte, wollte ich mich noch umziehen, plötzlich wurden die Wehen aber viel stärker und ich wusste nicht mehr wie ich sitzen oder gehen sollte. Er kam aus dem Bad und wusste, dass wir uns auf den Weg machen mussten. Vorher lüfteten wir aber noch die Wohnung und mein Freund trank in Ruhe einen Kaffee.

Vor dem Start machten wir noch ein letztes Foto von uns, wissend, dass wir die Wohnung beim nächsten Mal schon zu dritt betreten werden

Am Nachmittag sind wir noch eine große Runde spazieren gegangen, jedoch mit mehreren Pausen und abends gab’s noch selbstgemachte Pizza und Schokoladenkekse. Ab ca. 18 Uhr habe ich begonnen, die Wehen mit einer App mitzustoppen. Ca. 7 Minuten lagen zwischen jeder Wehe und sie dauerten immer etwa eine Minute lang. Wir sahen eine Serie und bei der ein oder anderen Wehe musste ich mich schon bei meinem Freund festhalten und etwas tiefer aus- und einatmen als sonst. Als gegen 22 Uhr aber immer noch alles ziemlich gleich war, beschlossen wir schlafen zu gehen. Während mein Freund duschte, wollte ich mich noch umziehen, plötzlich wurden die Wehen aber viel stärker und ich wusste nicht mehr wie ich sitzen oder gehen sollte. Er kam aus dem Bad und wusste, dass wir uns auf den Weg machen mussten. Vorher lüfteten wir aber noch die Wohnung und mein Freund trank in Ruhe einen Kaffee.

Ich sehnte mich langsam nach Unterstützung und wollte einfach nicht mehr allein sein

Die Tür zum Kreißsaal öffnete sich und meine Hebamme stellte sich bei mir vor. Ich fühlte mich sofort unglaublich aufgehoben bei ihr und wusste, dass sie die beste Begleitung für die Geburt sein würde. Bis mein Freund da war tupfte sie mir die Stirn kühl hab, hielt meine Hand, streichelte meinen Rücken, gab mir zu trinken und machte mir Mut. Sie zeigte mir verschiedene Positionen. Der Vierfüßlerstand erleichterte mir den Schmerz und den starken Druck, den ich nach unten spürte, kurz und meine Hebamme bat mir auch an mich zu akupunktieren. Weil ich auch in der Schwangerschaft akupunktiert wurde, nahm ich das gerne an. So ging es dahin und ich versuchte eine Wehe nach der anderen zu veratmen. Der Muttermund öffnete sich jedoch nicht wirklich und ich wurde langsam ungeduldig und erschöpft. Auf eine PDA wollte ich immer verzichten, doch irgendwann konnte ich nicht mehr. Da ich selbst Krankenschwester bin, wusste ich dass mir kein Schmerzmittel der Welt bei diesem Schmerz helfen kann und so bat ich um die PDA. Meine Hebamme rief die Ärztin an und untersuchte nochmal den Muttermund.

„Katharina, ich habe gute Nachrichten! Du brauchst keine PDA, der Muttermund ist bei 7cm!“

Ich war vor Freude außer mir, aber nur kurz, denn der Schmerz war ja trotzdem noch da. Um mir etwas Druck zu nehmen, schlug sie vor, mir die Fruchtblase aufzustechen, welche zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht geplatzt war. Es gab mir für einen kurzen Moment Erleichterung. Irgendwann war ich nur noch wie in Trance, war vollkommen bei mir und dem Schmerz, aber auch wissend, dass ich bald mein Wunder halten würde. Mein Partner war mir eine riesen Stütze, aber ich nahm ihn kaum noch war. Mein bester Freund war das Seitenteil des Bettes, an das ich mich nach jeder Wehe klammerte. Meine Hebamme war während der gesamten Geburt da und mir eine unglaubliche Stütze. Irgendwann sollte ich mein Bein anwinkeln (ich war schon wieder einige Zeit in Seitenlage, weil ich keine andere Position mehr tolerierte) und durfte endlich pressen. Das Gefühl war unglaublich. Wie in allen Filmen gesehen, hatte ich erwartet, dass mein Baby nach zwei Presswehen da ist. Naja, es waren einige mehr. Es kam mir vor wie Stunden und die Kraft verließ mich irgendwann, mein Freund hielt bereits mein Bein, weil ich selbst schon zu schwach war. Und irgendwann sagte meine Hebamme, dass sie jetzt die Ärztin holen würde und ich wusste, dass es soweit ist. „Noch einmal richtig pressen.“ Und ich nahm all meine Kräfte zusammen und presste um mein Leben.

Plötzlich spürte ich eine enorme Erleichterung und sah einen kleinen Kopf. Mein kleiner Schatz begann bereits zu Schreien

Und ich presste ein letztes Mal, bis er dann endlich bei mir auf der Brust liegen durfte. Mein Wunder erblickte am 22.02.2020 um 13:50 das Licht der Welt. Dieses Gefühl werde ich nie im Leben vergessen, diese unendlichen Glücksgefühle. Wir ließen die Nabelschnur auspulsieren, bevor mein Freund sie durchtrennte. Nach einigen Stunden kennenlernen und grünem Licht der Hebamme und Ärztin durften wir das Krankenhaus verlassen und unsere erste Nacht zuhause verbringen. Ich fühlte mich fit und voller Energie.

Meine Geburt war eine Bilderbuchgeburt und ich wünsche jeder Frau so etwas Wunderschönes erleben zu können.