Richtig Stillen
Stillen – Wissen, Fakten, Praxis
Inhaltsverzeichnis
- Stillen – Wissen, Fakten, Praxis
- Vorteile des Stillens
- Wie können wir gut in unsere Stillbeziehung starten?
- Wie dockt sich das Babyrichtig an?
- Woran erkenne ich, ob mein Baby Hunger hat?
- Schnuller – ja oder nein?
- Stillen und Zyklus
- Tandemstillen
- Wie kann ich in Ruhe stillen, wenn ältere Geschwister zu Hause sind?
Vorteile des Stillens
Gesundheitliche Vorteile des Stillens für dein Baby:
Asthma
Allergien
Diabetes
Allergien
Adipositas (Übergewicht)
Magen-Darm-Infektionen
Leukämie
LeukämieMittelohrentzündungen, da es die Kau- und Sprechmuskeln stärkt
Weitere Vorteile durch das Stillen für dein Baby
Stillen löscht den Durst und sättigt den Hunger
Stillen löst Stress
Stillen tröstet, spendet Nähe und ermöglicht Augenkontakt
Stillen führt zur schnellerer Genesung nach Krankheiten
Stillen stärkt das Immunsystem (besonders hoch sind die Abwehrstoffe in Muttermilch nach knapp 2 Jahren)
Vorteile des Stillens aus ökologischer Sicht.
…hat keine langen Transportwege
…verbraucht keine (knappen) Ressourcen
…ist ein 100% nachwachsender Rohstoff
…kommt „im Anbau“ ohne Pestizide und Schadstoffe aus
…ist jederzeit verfügbar
…muss nicht abgefüllt werden, Reinigungsprozesse werden gespart
Gesundheitliche Vorteile für dich als stillende Mama:
Schnellere Rückbildung der Gebärmutter
Geringeres Risiko für Brust-/ Eierstockkrebs
Geringeres Risiko für Brust-/ Eierstockkrebs
Erleichterte Gewichtsabnahme nach Geburt
Gesundheitliche Vorteile für dich als stillende Mama:
Stillen ist besonders unterwegs praktisch
Deine Milch ist jederzeit einsatzbereit
Stillen hilft beim Wiedereinschlafen – auch Dir
Stillen kann die Periode nach Geburt verzögern
Stillen entspannt dich & macht dich geduldiger durch Ausschüttung von Hormonen
Wie können wir gut in unsere Stillbeziehung starten?
Ein guter Start beim Stillen ist maßgeblich mitverantwortlich für deine Stilldauer & euren Erfolg beim Stillen. Daher ist es wichtig, sich schon während der Schwangerschaft mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Je informierter du bist, desto leichter wird es dir gelingen, dein Baby zu stillen. Gleichzeitig darfst du auch auf deine Intuition vertrauen.
Je leichter und natürlicher die Geburt abläuft, desto leichter fällt auch das Stillen. Bereite dich daher auch gut auf die Geburt vor. Verzichte, wenn medizinisch nicht dringend erforderlich, auf jegliche Interventionen. Doch natürlich kannst du auch nach einer schwierigen Geburt oder einem Kaiserschnitt stillen. Eine gute Unterstützung von deiner Hebamme oder sogar einer Stillberaterin direkt am Anfang ist sehr hilfreich und nützlich.
Nach der Geburt, egal wie sie verlief, sollte dein gesundes Baby sofort im Hautkontakt zu dir auf den Bauch gelegt werden. Das Bonding hilft euch, euch direkt kennen zu lernen & die Strapazen, die hinter euch liegen, zu vergessen. Selbst im OP nach Kaiserschnitt ist das direkte Bonding möglich und erst recht wichtig! Sprich das gern vorher mit dem Personal ab. Bei deinem Baby werden so allerlei Reflexe aktiviert und es fängt an, sich selbstständig zur Brust zu robben, das nennt man „breastcrawl“. Dabei hilft es ihm, den Geruch seiner Hände geprägt vom Fruchtwasser, mit dem Geruch deiner Haut zu vergleichen. Auf ausgiebiges Säubern des Babys nach Geburt darf aus dieser Sicht also gern verzichtet werden. Deine Brustwarze riecht nämlich ganz ähnlich wie dein Fruchtwasser. Außerdem hat deine Mamille sich schon während der Schwangerschaft vergrößert und verdunkelt, so dass sie für dein Baby optisch sofort erkennbar ist. Es wird sich mit seinen Beinchen an deinem Bauch abstoßen und sich Stück für Stück wie ein kleiner Specht an die Brust vorarbeiten. Dort angekommen benötigt es im besten Fall keinerlei Unterstützung, sondern kann sich selbst andocken. Es erfordert allerdings Geduld und Zeit von allen an der Geburt beteiligten Personen, diesen wundervollen Prozess ungestört zu begleiten und zu beobachten. Er sollte nicht durch vermeintliche Routineabläufe gestört werden. Die U1 Untersuchung kann auf deinem Bauch stattfinden und das Wiegen und Messen deines Babys haben noch Zeit!
Auch in den nächsten Tagen und Wochen nach Geburt darfst du so häufig wie möglich Haut auf Haut mit deinem Baby kuscheln. Besonders nach traumatischen Geburten kann euch dieser Hautkontakt helfen, eine gute Bindung zu einander aufzubauen.
Wie dockt sich das Baby richtig an?
Lehn dich entspannt zurück. Nimm dein Kind zur Brust, NICHT die Brust zum Kind
Entspann deine Schultern, lass locker. Unterlager deine Arme, deinen Rücken & gern auch deine Beine mit Kissen und Hilfsmitteln, so dass du jederzeit entspannt sitzen/liegen kannst
Um deinem Baby zu helfen, kannst du die Brust im C-Griff halten, dabei sind deine Finger weit hinter dem Vorhof
Dein Baby liegt in Bauchlage auf deinem Körper, sein Gewicht lastet auf dir und wird von deinem Arm unterstützt. Auch die Füßchen dürfen Kontakt haben, entweder zu dir oder einem Kissen. Den Kopf kann dein Baby jederzeit frei bewegen.
Die Arme deines Babys sind angewinkelt nach oben, neben seinem Köpfchen. So kann es sich gut auf dir aufstützen. Es umarmt deine Brust. Du wirst erstaunt sein, welche Kraft dein kleines Baby schon aufbringen kann, um den Kopf zu heben und zu halten und sich anzudocken.
Beobachte dein Kind nun erst eine Weile und schau, ob seine Reflexe ausgelöst werden. Es fängt an zu suchen, nimmt den Kopf in den Nacken und öffnet den Mund weit.
Beobachte dein Kind nun erst eine Weile und schau, ob seine Reflexe ausgelöst werden. Es fängt an zu suchen, nimmt den Kopf in den Nacken und öffnet den Mund weit.
Um dein Baby etwas mehr anzuregen, kannst du mit der Brustwarze seine Nasenspitze und Lippen von oben nach unten etwas kitzeln
Bei weit geöffnetem Mund sollte dein Baby VIEL Brust in den Mund nehmen. Nicht nur die Brustwarze, auch der Vorhof verschwindet im Mund deines Kindes
Kinn und Nasenspitze berühren die Brust während des Stillens
Beide Lippen sind nach außen gestülpt. Sollte das nicht der Fall sein, lass dein Baby erneut andocken oder zieh die Lippen vorsichtig mit deinem Finger während des Saugvorgangs nach außen
Dein Baby beginnt nun mit dem non-nutritiven Saugen kurze kleine Saugbewegungen, um den Milchspendereflex auszulösen.
Fließt die Milch, kommt dein Baby ins Schlucken und macht lange, kräftigere Saugbewegungen, bei denen der gesamte Unterkiefer bis zum Ohrläppchen in Bewegung ist
Es kann beim Ansaugen kurz weh tun, da dein Baby deine Warze über den harten zum weichen Gaumen zieht. Nach wenigen Zügen sollte der Schmerz aber nachlassen, ansonsten ist dein Kind nicht richtig angedockt
Woran erkenne ich, ob mein Baby Hunger hat?
Es schleckt mit der Zunge über die Lippen, schmatzt und öffnet den Mund immer wieder
Es dreht den Kopf von einer zur anderen Seite, auf der Suche nach der Brust
Hände/Finger wandern in den Mund
Zunehmende Unruhe
Jetzt ist es Zeit anzudocken.
Es ist sehr unruhig und zappelig
Seine Atemfrequenz und der Puls steigen
Es weint oder schreit
Schnuller – ja oder nein?
Wann kann ein Schnuller also sinnvoll zum Einsatz kommen?
Zungenruhelage
Stillen und Zyklus
Wenn du dein Baby voll stillst, ist es gut möglich, dass du erstmal keinen Zyklus hast und deine Periode ausbleibt. Man nennt das Laktationsamenorrhoe.
Wann du wieder einen Eisprung haben wirst, kann man nicht voraus sagen. Bei manchen Frauen findet der erste Eisprung kurz nach dem Wochenfluss wieder statt, bei anderen kann es bis zu 2 Jahren dauern.
Meist kehrt die Menstruation zurück, wenn die Stillintensität vorübergehend abnimmt.
Wenn du dein Baby noch stillst und einen weiteren Kinderwunsch verspürst, musst du dafür nicht komplett abstillen. Oft reicht es aus, wenn das Baby tagsüber mehr feste Nahrung isst und du dadurch weniger stillst oder es nachts eine längere Stillpause gibt.
Es ist möglich, dass du die gesamte nächste Schwangerschaft weiter stillst. Sollte eine Frühgeburt drohen, weil du z.B. unter vorzeitigen Wehen leidest, sollte aufs Stillen verzichtet werdet. Die Stimulation der Mamillen begünstigt Wehen – übrigens ein super Tipp für die Geburt, wenn es dann wirklich los gehen darf 😉
Hast du keinen weiteren Kinderwunsch und auch noch keine Periode, solltet ihr euch trotzdem über Verhütung Gedanken machen. Der erste Eisprung kommt VOR der ersten Periode. Das heißt, du kannst schwanger werden, ohne einmal geblutet zu haben.
In der Stillzeit werden hormonfreie Verhütungsmittel empfohlen.
Tandemstillen
Wer kommt zu erst?
Achte gut auf Dich!
müde und schlapp
ausgelaugt
antriebslos
hast dunkle Augenringe, blasse Haut
hast Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme
hast ein geschwächtes Immunsystem, bist vermehrt anfällig für Infekte, häufiger krank
- Eisen
- Folsäure bzw Folat
- Omega 3
- Magnesium
- Vitamin D3
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist essentiell für eine gute Nährstoffversorgung, doch heutzutage leider alleinig oft nicht mehr ausreichend. An dieser Stelle können wir ergänzend zur gesunden Ernährung die Nahrungsergänzungsmittel von InnoNature empfehlen. Sie sind komplett natürlich, tierversuchsfrei, hochdosiert und haben eine hohe Bioverfügbarkeit. Für die Schwangerschaft und Stillzeit hat InnoNature ein spezielles Paket geschnürt.
Wie kann ich in Ruhe stillen, wenn ältere Geschwister zu Hause sind?
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